Schilderung des Berufsalltags als Feuerwehrmann/-frau
Der Dienst auf der größten Feuerwehrwache Berlins wird in 24-Stunden Schichten aufgeteilt. Man kann entweder in schwarzer Uniform auf einem Löschfahrzeug dienen, oder den Dienst in rot-weißer Uniform an Bord eines medizinischen Fahrzeuges wie einem Rettungswagen verrichten. Die Schichten auf dem Rettungstransportwagen (kurz RTW) werden von den Feuerwehrleuten aufgrund von oft lästigen Einsätzen wie dem Transport von schwer Betrunken zum Krankenhaus mit „Stiefsöhne“ verglichen. Zwar fahren sie auch zu diesen Einsätzen gerne, jedoch ist es ihnen lieber in schwarzer Uniform auf einem Lösch- oder Hilfeleistungsfahrzeug zu dienen. Der Tag auf der Feuerwehrwache beginnt immer gemeinsam mit einem Frühstück, danach werden die einzelnen Wagen zugewiesen. Bei einem Einsatz müssen die Feuerwehrleute innerhalb von Minuten bei ihren Wägen und auf dem Weg zum Einsatzort sein. In der Zeit wo keine Einsätze anstehen ruhen sich die Feuerwehrleute meist aus um die ganze 24-Stundenschicht wach und ausgeruht zu überstehen, oder vertreiben sich die Zeit im Fitness bzw. im Fernsehraum (je nach Motivation). Je nach Wetter und Situation im Einsatzgebiet kann die Schicht nur aus dem Warten auf einen Einsatz bestehen, es kann aber auch sein das der Wagen auf dem man Arbeit leistet für Stunden nicht zur Wache zurückkehren kann da er vielen Einsätzen nachkommen muss. Nach einer auszerrenden Schicht bekommen die Beamten bis zu 4 Tage Zeit zur freien Disposition (kann variieren). In der Zeit wäre es am Besten einem Hobby nachzugehen oder einen Zweitberuf auszuüben. Die größten Makel am Beruf des Feuerwehrmann/-frau sind laut Feuerwehrmann Sam (Name wurde aus datenschutzrechtlichen Gründen geändert) die Einsätze bei denen Wagen zu dubiosen Einsätzen wie beispielsweise der Bergung eines Modelflugzeugs aus einem Baum gerufen werden. Aber auch das soziale Umfeld kann in Mitleidenschaft gezogen werden, da man durch die langen Schichten die Liebsten oft nicht sehen kann. Trotzdem sei der Beruf des Feuerwehrmanns eine lohnende Option für alle die nach einem abwechslungsreichen Job mit viel Bewegung und wenig Papierkram suchen. Auch für Frauen sei es, in letzter Zeit sehr attraktiv eine Laufbahn innerhalb der Feuerwehr einzuschlagen da in der Feuerwehr nicht unbedingt Muskeln von Nöten sind um erfolgreich zu sein.
Besuch der Feuerwehrwache Treptow Für mich ein absolutes Highlight dieser Woche. Nach unserer Ankunft dort, gingen wir in einen Besprechungsraum wo sich unsere drei Ansprechpartner vor Ort vorstellten. Danach hielten die drei uns eine kleine Präsentation mit äußerst informativen und vorallem interessanten Fakten über ihren Beruf. Beispielsweise die unterschiedlichen Wege eine Ausbildung bei der Feuerwache zu beenden. Erstens mithilfe eines MSA und dann einer 1,5 Jahrelangen Vorbereitung in denen man handwerkliche Grundkenntnisse erlernt, danach folgt eine 1,5 Jahrelange Ausbildung zum Feuerwehrmann. Man kann aber auch den zweiten Weg wählen bei dem man wieder einen MSA Abschluss braucht, jedoch 18 Jahre alt sein muss. Hier macht man zuerst eine 3 Jährige Ausbildung zum Notfallsanitäter auf die dann eine ein jährige Ausbildung zum Feuerwehrmann folgt. Bei dem dritten weg wird eine bereits abgeschlossene (meist handwerkliche) Berufsausbildung gefordert zu der dann eine 1,5 Jahrelange Ausbildung zum Feuerwehrmann folgt. Als vierten Weg bewirbt man sich mit einem abgeschlossenen Bachelorstudium und durchläuft dann eine 3 Jährige Ausbildung zur Führungskraft. Und zuletzt kann man dich mit einem abgeschlossenen Masterstudium bewerben bei der man danach eine 2 jährige Ausbildung zur Leitungsfunktion durchläuft. Die gesamte Präsentation bekamen wir in Form eines Handout's sodass wir alle Informationen mit nach Hause nehmen konnten. Nach der Theorie kam die Praxis. Wir wurden in drei Gruppen geteilt und durften die Erste Hilfe üben, uns wurden die unterschiedlichen Fahrzeuge gezeigt, erklärt und wir durften uns hineinsetzen und zuletzt mit der Drehleiter eines Löschfahrzeuges fahren. Die Gruppen routinierten sodass wir alle Stationen einmal erlebten. Die Atmosphäre war die ganze Zeit über sehr locker und am Ende hatte man das Gefühl gar nicht gehen zu wollen. Diesen Ausflug würde ich allen empfehlen, nicht nur zukünftigen Feuerwehrmännern, den die Berufe die man an einer Wache ausüben sind vielfältiger als nur Feuerwehrmann.
Wer noch mehr Informationen möchte kann gerne auf ihre Internetseite: https://www.berliner-feuerwehr.de/ueber-uns/behoerdenstruktur/direktionen/direktion