Ausbildung im Pflege- und Funktionsdienst an der Charité

Aus Modul e.V.
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Am 13.06.2019 habe ich mit Schülern meines Jahrgangs die Charité in Berlin Mitte besucht. Wir haben uns den Bereich der Pflege genauer angeguckt, wodurch ich mir vieles neues Wissen aneignen konnte, vor allem was den Vergleich von Ausbildung und Studium angeht. Im Folgenden werde ich jedoch nur etwas über die Ausbildung im Pflegedienst berichten.

  • Das Ausbildungsmodell

Um überhaupt an der Charité angenommen zu werden, gibt es eine zu erfüllende Voraussetzung. Jeder, der sich als Pflegefachmann/-frau oder Pflegehelfer/in ausbilden will, muss zuvor ein berufsorientiertes Praktikum durchgeführt haben, da man schon vor der Ausbildung wissen sollte, ob dieser Beruf zu einem passt oder eben nicht.

Nachdem man angenommen wurde, beginnt man mit dem (Pflege-) Basiskurs, welcher der sogenannte Patientenservice ist. Dieser wird in einem Zeitraum von 3-6 Monaten vollendet wird. Hier wird einem der leichte Einstieg in ein neues Berufsfeld und eine entspannte Vorbereitung auf eine neue Tätigkeit ermöglicht. Anschließend macht man für ein Jahr eine Ausbildung als Gesundheits- und Krankenpflege (GKPH), welche auch berufsbegleitend möglich ist. Wichtig ist an dieser Stelle, dass man sich sehr viel Wissen aneignet, vor allem durch die praktische Ausbildung. Das heißt, man braucht sich keine Sorgen machen, nicht mit dem Stoff hinterherzukommen oder zu wenig zu wissen, da man bei null anfängt. An der Charité ist es zudem noch möglich sich für 2-3 Jahre auf gewisse Bereiche, wie die Gesundheits- und (Kinder)Krankenpflege, Altenpflege und Operationstechnische Assistenz (OTA), zu spezialisieren. Dies sind dann sogenannte Anpassungslehrgänge, bei der am Ende der 2/3 Jahre eine Fachkenntnisprüfung folgt. Danach kann man den Bachelor of Nursing machen, wodurch man primärqualifiziert ist und daraufhin auch den Bachelorabschluss für die erweiterte klinische Pflege, das Management, die Gesundheitswissenschaften oder die Pädagogik machen.

  • Die Ausbildungsrichtungen (ca. 600 Auszubildende)

- Gesundheits- und Kinder-/Krankenpflege - Kooperation mit EHB: Bachelor of Nursing (10 Studenten/Jahr) - OTA und Hebammenwesen - Diätassistenz - Logopädie und Physiotherapie - Sektions- und Präparationsassistenz - Medizinische Fachangestellte - Gesundheits- und Krankenpflegehilfe

  • Die Studiengänge im Anschluss an die Ausbildung

-> Bachelor- und Masterstudiengänge

- Führungslaufbahn: Studium Pflege- und Gesundheitsmanagement - Wissenschaftslaufbahn: Pflege- und Gesundheitswissenschaften - Bildungslaufbahn: Berufspädagogik - Fachlaufbahn: Studium "Erweiterte klinische Pflege"

  • Die Besonderheiten in der praktischen Ausbildung

- Hauptpraxisanleitung, Praxisanleitung - Praxistage - qualitätssicherung durch Praxisvaluierung - 4 Wochen Wahleinsatz und 4 Wochen Schulstation (mit der Klasse) - Simulationscentrum - Lernberatung - Erasmusprogramm für Leistungsträger

  • Die Schulstation

Die Schulstation ist ein Projekt, dass im 5. Semester, also im 3. Ausbildungsjahr, beginnt. Es ist die selbstständige und eigenverantwortliche Übernahme der pflegerischen Versorgung einer Station. Die Auszubildenden werden in der Projektwoche von Lehrern, Praxisanleitern und Pflegekräften betreut. Die Auszubildenden kriegen am Anfang der Schulstation 4-6 Patientinnen um die sie sich sorgen müssen. Diese Patientinnen werden die gesamte Projektzeit von demjenigen Auszubildenden betreut. Dadurch eröffnet sich die Gelegenheit sich intensiv mit dem Pflegebedarf, den Erkrankungen und der sozialen Situation der Patientinnen auseinanderzusetzen. Ein positiver Aspekt ist hier vor allem, dass man etwas Neues ausprobiert und dadurch auch dazu lernt.

  • Warum die Pflege interessant ist

Daher, dass es so viele verschiedene Berufstätigkeiten in der Pflege gibt, liegen einem sehr viele Optionen zur Verfügung, sei es die Endoskopie oder die Nephrologie. Zudem ist man als Pfleger relativ abhängig von anderen medizinischen Bereichen, wie die Ärzte, da die Pfleger eigenständig Entscheidungen treffen und auch einen engen Kontakt zu ihren Patienten haben. Eine schöne Aufgabe ist es vor allem Leben zu retten. Dies gibt einem sehr viel Motivation und macht einen stolz auf die geleistete Arbeit. Dennoch ist mit unglücklichen Fällen zurechnen, wovon man jedoch nicht abschrecken sollte. Im Großen und Ganzen hat mich der Ausflug sehr zum Nachdenken angeregt und mir einen neuen Einblick in die Pflege gegeben, da ich vieles noch nicht wusste.


Die Informationen habe ich ausschließlich aus meinen Notizen, den Präsentationsfolien des Ausflugs und der Homepage der Charité entnommen.